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Auch wenn die Medien wieder über steigende Immobilienpreise berichten, ist klar: Verglichen mit den Hochzeiten 2022 schwächet der Markt für Wohnimmobilien noch immer. Eine Menge Unternehmen aus Bauträger- und Entwicklerbereich kämpfen ums Überleben. Ein prominentes Beispiel ist der bekannte Baulöwe Christoph Gröner, dessen Holding Gröner Group sich laut BILD im Artikel vom 27.05.2025 im Insolvenzverfahren befindet. Ich habe Gröner zwei Mal getroffen und seinen Aufstieg sozusagen über die Jahre begleitet. In seinem Windschatten folgen jedoch tausende kleinere Bauunternehmer, die im Immobilienboom groß geworden sind - bei denen im BUST jedoch klar wird, dass sie von der Materie dann doch nicht so viel verstehen, wie sie vielleicht selbst dachten: Schlecht strukturierte Finanzierungen, verplante Gebäude- und Wohnungsschnitte, die sich zwar im Boom gut verkaufen ließen, von denen Käufer heute jedoch lieber (und zurecht) die Finger lassen. Zu den Problemen im Bausektor äußert sich auch mein Immobilien-Stargast Dr. Dominik Benner im neusten Interview auf meinem YouTube-Kanal.


Aber auch im Immobilien-Maklerbereich werden kleinere Brötchen gebacken: Das Unternehmen McMakler steckt laut Medienberichten, bspw. Business Insider, weiterhin in der Krise. Jüngst gab es zudem Ermittlungen bei diversen Maklerketten wegen potenzieller Scheinselbständigkeit der freien Mitarbeiter. Auch ist das Maklergeschäft weniger attraktiv für ambitionierte Neueinsteiger, die sich in den letzten Jahren eher auf die Solarbranche konzentriert haben, in die auch zahlreiche altgediente Maklerkollegen „abgewandert“ sind.


Grundsätzlich zeigt sich jetzt, was eigentlich jedermann hätte klar sein müssen: Wo große Verdienstchancen warten, lauern auch enorme Risiken. Risiken, die im vergangenen Jahrzehnt falsch bewertet worden sind - auch von Profis. Möglicherweise unbeabsichtigt, möglicherweise wurde aber auch bewusst weggesehen, denn investiert wurden meistens die Gelder von Dritten.



Quellen zu dem Beitrag:






Ist die Aufbruchstimmung in Deutschland Fakt oder nur eine große Presseente, auf die allerdings immer mehr Menschen einsteigen und die dadurch zur Self-Fulfilling Prophecy werden könnte - das sollte am Montagmorgen das große Wochenthema werden.


Ganz ohne Substanz scheinen die Meldungen jedoch nicht zu sein. Der wochenlange Höhenflug des Euro beschreibt Kapitalumschichtungen aus dem Dollar-Raum in die Eurozone.


Institutionelle Investoren sehen sich in den USA als "überinvestiert", berichtet das Handelsblatt im Podcast Morning Briefing. Investoren, mit denen ich spreche, möchten daran glauben und kommen in den Immobilienmarkt zurück auf beiden Seiten: Mit Verkaufsofferten, sowie mit Kaufgesuchen. Aber wird die Unzulänglichkeit der Vereinigten Staaten automatisch zur Neustart-Chance für die Deutsche Wirtschaft? Ich bleibe für Sie dran und wünsche einen guten Start in die 23. Kalenderwoche.


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Wie werden sich die gewaltigen neuen Schuldenpakete auf die deutsche Wirtschaft und den Immobilienmarkt auswirken - das ist eine Frage, die Menschen gerade offensichtlich stark beschäftigt. In meinem Format "Immobilienwoche" hatte ich in der 12. Kalenderwoche einen Beitrag der Bildzeitung besprochen. Das Video wurde tausendfach geklickt - eine Indikation, dass das Thema den Menschen gerade am Herzen liegt und sie beschäftigt.



Das Video mit Prof. Dr. Schnabls Thesen aus dem BILD-Beitrag und meinen Rückfragen zur Argumentation

Die BILD hatte Top-Ökonom Prof. Dr. Schnabl befragt. Ich hatte beim Lesen des Artikels meinerseits etliche Fragen, insbesondere zur These, dass die Immobilienpreise stark steigen könnten. Die Bild titelte eingängilich mit "IMMOBILIEN-BEBEN".


Der angesprochene Beitrag, der eine Kontroverse zwischen verschiedenen Marktbeobachtern ausgelöst hatte
Der angesprochene Beitrag, der eine Kontroverse zwischen verschiedenen Marktbeobachtern ausgelöst hatte

Nachdem ich mich, wie Sie wissen, für einen offenen Diskurs einsetze, hatte ich meinen Beitrag an Prof. Dr. Schnabl geschickt und ihn um sein Statement gebeten; für das ich mich an dieser Stelle sehr bedanke und das ich mit Ihnen teilen möchte:


Lieber Herr Nitzsche, vielen Dank für Ihre Nachricht. Vielen Dank auch, dass Sie sich mit meinen Gedanken zu den Immobilienmärkten auseinandersgesetzt haben. 
Ich habe Ihren Beitrag mit sehr viel Gewinn angesehen. Er ist sehr gut gemacht.
Sie haben ohne Zweifel recht, dass jede Aussage über die Zukunft mit Unsicherheit behaftet ist. Deshalb nutze ich den Konjunktiv. 
Ich kann auch nachvollziehen, dass Inflation und Reichensteuer die Unsicherheit erhöhen und deshalb die Nachfrage nach Immobilien zurückgehen könnte (so dass die Preise fallen).
Allerdings bringen zentralbankfinanzierte staatliche Ausgabenprogramme sehr viel Geld in den Umlauf, das entweder konsumiert oder angelegt werden muss. Dann ist sowohl denkbar, dass die Verbraucherpreise oder auch die Immobilienpreise steigen. (Oder beides). Daraus resultierende Preisanstiegserwartungen bei Immobilien würden auch dazu führen, dass sich das Angebot verknappt. Grundsätzlich kann ich mir schwer vorstellen, dass beispielsweise ein Brot eine Million Euro kosten würde und eine Eigentumswohnung ebenso viel. Es würde ja immer noch Arbitrage gelten. 
Schließlich würde ich den Vertrauensverlust in eine Währung nicht als Entweder-Oder-Ereignis ansehen. Ein Vertrauensverlust kommt nach meinem Verständnis schleichend und kann sich beschleunigen. In einigen Fällen in der Geschichte sind sich beschleunigende inflationäre Prozesse außer Kontrolle geraten (z.B. die deutsche Hyperinflation der frühen 1920er Jahre), in vielen Fällen auch nicht.
Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Arbeit. 
Mit besten Grüßen Gunther Schnabl

Zur Antwort von Prof. Dr. Schnabl habe ich ebenfalls einen Betrag aufgenommen.






Nitzsche Immobilien
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