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Der vergangene Freitag könnte ein Wendepunkt gewesen sein. Nach einer wochenlangen Rallye haben die Märkte deutlich nachgegeben – schlechte Konjunkturdaten, Zolldiskussionen und politische Spannungen sorgen für Unruhe. In meinem neuen Format „Wochenstart“ ordne ich die wichtigsten Entwicklungen ein und gebe einen Ausblick auf das, was Anleger, Beobachter und Eigentümer in dieser Woche erwartet.



Der Wochenausblick von Richard Nitzsche, Montagmorgens um kurz vor 7:00 Uhr auf YouTube.

DAX bricht ein: Beginn der Korrektur?

Am Freitag ist der Deutsche Aktienindex (DAX) um rund 2,7 Prozent gefallen – auf Wochensicht sogar um 3,2 Prozent. Vorbörslich notiert der DAX zu Wochenbeginn wieder etwas höher bei rund 23.500 Punkten, aber die Verunsicherung bleibt.

Besonders die US-Arbeitsmarktdaten haben die Stimmung stark belastet. In Reaktion auf die enttäuschenden Zahlen entließ US-Präsident Trump die Chefin der Arbeitsmarktbehörde – ein Schritt, der nicht nur unkonventionell ist, sondern auch Fragen nach dem politischen Stil aufwirft.

Viele Analysten hatten eine Korrektur erwartet, da die Aktienkurse zuletzt weit über den fundamentalen Daten lagen. Ob der Freitag der Wendepunkt war, bleibt abzuwarten – ich werde die Märkte im Auge behalten. Konjunkturtermine der Woche

Besonders spannend dürfte der Donnerstag werden. In den USA stehen die neuen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie eine Auktion von 30-jährigen Staatsanleihen an. In Europa folgen der Einkaufsmanagerindex am Dienstag, die Auftragseingänge in der Industrie am Mittwoch sowie die Exportzahlen für Juni am Donnerstag.

Euro-Dollar: Zwischen Stärke und Unsicherheit

Der Euro notiert aktuell bei knapp 1,16 US-Dollar – trotz politischer Spannungen relativ stabil. Trumps Verhandlungserfolg mit der EU hatte den Euro zu Wochenbeginn gestärkt, doch am Freitag folgte bereits die Rolle rückwärts. Der Wechselkurs bleibt ein sensibler Indikator dafür, wie schädlich oder hilfreich die Zollpolitik am Ende sein wird.

Geopolitik: Atom-Uboote und Rüstungsbank

Von Sommerpause ist in der Weltpolitik aktuell keine Spur. Trump kündigte die Verlegung zweier Atom-Uboote in russlandnahe Regionen an. Die EU plant eine eigene Rüstungsbank, wie die Welt am Sonntag berichtet. Die Ukraine bleibt Dauerthema – im Sicherheitsrat kam es zuletzt zu einem Schlagabtausch zwischen den USA und China. Die Eskalationsgefahr bleibt bestehen – und beeinflusst direkt die Märkte.

Innenpolitik: Steuerdebatte und Koalitionsklima

Auch in Deutschland ist politische Ruhe derzeit nicht in Sicht. Bundesfinanzminister Klingbeil (SPD) schließt neue Steuern für den 2026er Haushalt nicht mehr aus. Die Union reagiert scharf – Steuererhöhungen standen laut Koalitionsvertrag nicht zur Debatte. Hinzu kommt der Streit um die Besetzung von Richterposten am Bundesverfassungsgericht. Die Fronten zwischen SPD und Union verhärten sich.

Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm spricht in der Bild am Sonntag von einer wirtschaftlich defensiven Position Deutschlands. Der Ausgang der EU-Zollverhandlungen sei schlecht für Europa. Interessant ist, dass es zwei unterschiedliche Narrative gibt – eines von der EU, eines von den USA. Das Thema Zölle hat damit weiterhin das Potenzial, zur politischen Sprengladung zu werden. Trumps Kurswechsel, Epstein und außenpolitische Ablenkung

Neben den Zöllen und der Ukraine könnte Trumps Innenpolitik in den kommenden Tagen eine entscheidende Rolle spielen. Sollte sich seine Lage weiter verschärfen, etwa durch neue Enthüllungen in der Epstein-Affäre, ist zu erwarten, dass er außenpolitische Themen strategisch in den Vordergrund rückt – etwa China, NATO oder EU. Auch in Deutschland dürfte das Verhältnis zwischen Union und SPD weiter unter Druck geraten – neue Berichte und politische Bewegungen könnten folgen. Immobilienmarkt: Stimmung bleibt gedrückt – jetzt handeln?

Auch wenn der Immobilienmarkt auf kurzfristige Nachrichten oft weniger sensibel reagiert – die Stimmungslage wirkt. Und sie ist aktuell alles andere als optimistisch.

Wer verkaufen will, sollte nicht auf bessere Bedingungen hoffen. Der August hat begonnen – und damit läuft das Jahresendgeschäft bereits an. Wenn Sie 2025 noch verkaufen möchten, ist jetzt der Zeitpunkt, um in den Markt zu gehen.

In meinem Video vom Samstag analysiere ich die Lage auf dem Wohnungsmarkt genauer. Thema: Kommen durch den Generationenwechsel tatsächlich Millionen Wohnungen auf den Markt? Ich diskutiere Preisdämpfer und Preistreiber – und was das für Verkäufer bedeutet.

Fazit

Diese Woche ist politisch und wirtschaftlich hochsensibel – und das betrifft nicht nur Anleger, sondern auch Eigentümer. Wenn Sie informiert bleiben möchten, folgen Sie mir gerne auf YouTube oder direkt auf Telegram und WhatsApp. Dort gebe ich unter der Woche Einblicke in Entwicklungen, die sich oft erst zwischen den Schlagzeilen abzeichnen.

Der abgebildete WELT-Beitrag diskutiert die Situation von privaten Kleinvermietern, so wie ich sie ebenfalls im Frankfurter Raum wahrnehme. Kleinvermieter fühlen sich vom komplexen Mietrecht, wie auch von Sanierungsvorschriften überfordert. Die Folge könnte der Verkauf der Wohnungen sein. Bis zu 65% der Eigentumswohnungen stünden dann zur Disposition und würden in den nächsten Jahrzehnten den Besitzer wechseln. "Viele erhoffte Wertanstiege werden sich dabei in Luft auflösen", heisst es im Schlussteil des Artikels mit Blick auf die beschriebenen Vorgänge. In meinem Wochenkommentar auf YouTube diskutiere ich den Beitrag im Detail und gehe auf Entwicklungen ein, warum die Preise doch steigen könnten. Der Beitrag von Welt greift einen Blick aus Richtung der Eigentümerseite in den Vermietungsmarkt auf, der von Leitmedien selten beleuchtet wird. Gerade diese Einordnung halte ich allerdings besonders wichtig für potenzielle Käufer, die sich nach Immobilien zur Vermietung umsehen und häufig durch Augenwischerei von Verkäufern oder Immobilien-Sales-Teams regelrecht über die Verpflichtungen und Herausforderungen der Wohnungsvermietung getäuscht werden - mit dem Ziel Eigentumswohnungen oder Onlinekurse zu verkaufen.

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Die ausführliche Besprechung des Texts und meine Einordnung finden Sie im aktuellen Video auf YouTube.



Die mediale Aufarbeitung des sogenannten „Zoll-Deals“ mit den USA ist in vollem Gange. Vom „bestmöglichen Ergebnis“, spricht Komissionschefin Ursula von der Leyen, Ökonomen sehen eine weitere, große Belastung für die ohnehin angeschlagene Volkswirtschaft. Nicht unwahrscheinlich, dass sich die anfängliche Erleichterung, eine Lösung gefunden zu haben, Katerstimmung übersetzt. Selbiges beobachten wir gerade am Aktienmarkt - nach einem euphorischen Start in die Woche hat der DAX seine Gewinne wieder abgegeben und tendiert um kurz nach 6:00 Uhr vorbörslich rund um die 24.400 Punkte-Marke. Die erwartete Konsolidierung könnte somit wieder auf dem Programm stehen. Der Euro ist seit Gestern auf dem Rückzug und notiert mehr als 2 Cent schwächer bei 1,1575 USD, Gold bleibt über der 3.300 USD-Marke. Der BTC hält sich bei 118.500 USD leicht unter der 120.000 USD kaum verändert. Der Immobilienmarkt wird längere Zeit benötigen, um die neue Wirklichkeit zu verarbeiten; klar ist aber schon jetzt: Positiv für den Immobilienstandort Deutschland sind die aktuellen Entwicklungen vermutlich nicht.

Nitzsche Immobilien
069 - 348 780 841 | info@richardnitzsche.com
Im Birkengrund 5, D-61352 Bad Homburg

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