Der vergangene Freitag könnte ein Wendepunkt gewesen sein. Nach einer wochenlangen Rallye haben die Märkte deutlich nachgegeben – schlechte Konjunkturdaten, Zolldiskussionen und politische Spannungen sorgen für Unruhe. In meinem neuen Format „Wochenstart“ ordne ich die wichtigsten Entwicklungen ein und gebe einen Ausblick auf das, was Anleger, Beobachter und Eigentümer in dieser Woche erwartet.
DAX bricht ein: Beginn der Korrektur?
Am Freitag ist der Deutsche Aktienindex (DAX) um rund 2,7 Prozent gefallen – auf Wochensicht sogar um 3,2 Prozent. Vorbörslich notiert der DAX zu Wochenbeginn wieder etwas höher bei rund 23.500 Punkten, aber die Verunsicherung bleibt.
Besonders die US-Arbeitsmarktdaten haben die Stimmung stark belastet. In Reaktion auf die enttäuschenden Zahlen entließ US-Präsident Trump die Chefin der Arbeitsmarktbehörde – ein Schritt, der nicht nur unkonventionell ist, sondern auch Fragen nach dem politischen Stil aufwirft.
Viele Analysten hatten eine Korrektur erwartet, da die Aktienkurse zuletzt weit über den fundamentalen Daten lagen. Ob der Freitag der Wendepunkt war, bleibt abzuwarten – ich werde die Märkte im Auge behalten. Konjunkturtermine der Woche
Besonders spannend dürfte der Donnerstag werden. In den USA stehen die neuen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie eine Auktion von 30-jährigen Staatsanleihen an. In Europa folgen der Einkaufsmanagerindex am Dienstag, die Auftragseingänge in der Industrie am Mittwoch sowie die Exportzahlen für Juni am Donnerstag.
Euro-Dollar: Zwischen Stärke und Unsicherheit
Der Euro notiert aktuell bei knapp 1,16 US-Dollar – trotz politischer Spannungen relativ stabil. Trumps Verhandlungserfolg mit der EU hatte den Euro zu Wochenbeginn gestärkt, doch am Freitag folgte bereits die Rolle rückwärts. Der Wechselkurs bleibt ein sensibler Indikator dafür, wie schädlich oder hilfreich die Zollpolitik am Ende sein wird.
Geopolitik: Atom-Uboote und Rüstungsbank
Von Sommerpause ist in der Weltpolitik aktuell keine Spur. Trump kündigte die Verlegung zweier Atom-Uboote in russlandnahe Regionen an. Die EU plant eine eigene Rüstungsbank, wie die Welt am Sonntag berichtet. Die Ukraine bleibt Dauerthema – im Sicherheitsrat kam es zuletzt zu einem Schlagabtausch zwischen den USA und China. Die Eskalationsgefahr bleibt bestehen – und beeinflusst direkt die Märkte.
Innenpolitik: Steuerdebatte und Koalitionsklima
Auch in Deutschland ist politische Ruhe derzeit nicht in Sicht. Bundesfinanzminister Klingbeil (SPD) schließt neue Steuern für den 2026er Haushalt nicht mehr aus. Die Union reagiert scharf – Steuererhöhungen standen laut Koalitionsvertrag nicht zur Debatte. Hinzu kommt der Streit um die Besetzung von Richterposten am Bundesverfassungsgericht. Die Fronten zwischen SPD und Union verhärten sich.
Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm spricht in der Bild am Sonntag von einer wirtschaftlich defensiven Position Deutschlands. Der Ausgang der EU-Zollverhandlungen sei schlecht für Europa. Interessant ist, dass es zwei unterschiedliche Narrative gibt – eines von der EU, eines von den USA. Das Thema Zölle hat damit weiterhin das Potenzial, zur politischen Sprengladung zu werden. Trumps Kurswechsel, Epstein und außenpolitische Ablenkung
Neben den Zöllen und der Ukraine könnte Trumps Innenpolitik in den kommenden Tagen eine entscheidende Rolle spielen. Sollte sich seine Lage weiter verschärfen, etwa durch neue Enthüllungen in der Epstein-Affäre, ist zu erwarten, dass er außenpolitische Themen strategisch in den Vordergrund rückt – etwa China, NATO oder EU. Auch in Deutschland dürfte das Verhältnis zwischen Union und SPD weiter unter Druck geraten – neue Berichte und politische Bewegungen könnten folgen. Immobilienmarkt: Stimmung bleibt gedrückt – jetzt handeln?
Auch wenn der Immobilienmarkt auf kurzfristige Nachrichten oft weniger sensibel reagiert – die Stimmungslage wirkt. Und sie ist aktuell alles andere als optimistisch.
Wer verkaufen will, sollte nicht auf bessere Bedingungen hoffen. Der August hat begonnen – und damit läuft das Jahresendgeschäft bereits an. Wenn Sie 2025 noch verkaufen möchten, ist jetzt der Zeitpunkt, um in den Markt zu gehen.
In meinem Video vom Samstag analysiere ich die Lage auf dem Wohnungsmarkt genauer. Thema: Kommen durch den Generationenwechsel tatsächlich Millionen Wohnungen auf den Markt? Ich diskutiere Preisdämpfer und Preistreiber – und was das für Verkäufer bedeutet.
Fazit
Diese Woche ist politisch und wirtschaftlich hochsensibel – und das betrifft nicht nur Anleger, sondern auch Eigentümer. Wenn Sie informiert bleiben möchten, folgen Sie mir gerne auf YouTube oder direkt auf Telegram und WhatsApp. Dort gebe ich unter der Woche Einblicke in Entwicklungen, die sich oft erst zwischen den Schlagzeilen abzeichnen.



