Wochenausblick KW31/28.07.-03.08.2025
- Richard Nitzsche

- 28. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Zollstreit: Die Einigung zwischen der EU und den USA im Zollstreit könnte am Montag positive Impulse setzen, wenngleich der sogenannte „Deal“ für die EU wenig schmeichelhaft ausfällt. „Die EU muss Sonderzölle von 15 Prozent auf den Großteil ihrer Ausfuhr in die USA zahlen“, schreibt die FAZ, zudem werde die EU Energie aus den USA für 750 Milliarden und 600 Milliarden Dollar in US-Rüstungsprodukte investieren. US-Präsident Donald Trump nennt die Einigung den „größten Deal überhaupt.“ Aus US-Sicht könnte das stimmen.
Der DAX handelt vorbörslich bei rund 24.400 Punkten deutlich im positiven Bereich, das Währungspaar EUR/USD startet bei 1.1752 um 06:30 Uhr nahezu unverändert auf hohem Niveau in die Woche. Der BTC handelt bei 119.000 USD nah am jüngsten Allzeithoch. Gold verharrt bei 3.300 USD auf hohem Niveau.
Die von Experten erwartete Konsolidierung der Aktienmärkte, insbesondere des DAX, nach dem aktuellen Anstieg ist bislang noch ausgeblieben. Die deutsche Industrie leidet weiter unter hohen Energiepreisen und der US-Handelspolitik: Am Freitag hatte VW einen Gewinneinbruch von 91 Prozent gemeldet.
Interessante Konjunkturdaten in der KW31/25
GER: Mi. 08:00 Uhr Bruttoinlandsprodukt; Do. 14:00 Uhr Verbraucherpreise | EUR: Fr. 11:00 Uhr EU-Verbraucherpreise HVPI | USA: 14:15 ADP-Beschäftiungsänderung (Indikator); 14:30 Bruttoinlandsprodukt; ab 20:00 Uhr Fed-Zinsentscheid; Do. 14:30 Konsumausgaben, Fr. 14:30 Arbeitsmarktdaten; 16:00 ISM Einkaufsmanagerindex
Ukraine-Krieg
Trotz schlechter PR für Selenskij in der abgelaufenen Kalenderwoche (Demonstrationen) scheint sich die USA nun auch unter Trump immer weiter auf die Seite der Ukraine zu positionieren. Die Frankfurter Rundschau schreibt am Montagmorgen von einer „eskalierten“ UN-Sicherheitratssitzung, in der ein Verbalgefecht zwischen den USA und China stattgefunden habe. „Wenn China aufrichtig nach Frieden ruft, sollte es aufhören, Russlands Aggression anzuheizen“, soll die US-Botschafterin erklärt haben.
Immobilienmarkt
Die EZB hat, wie erwartet, eine Zinspause eingelegt und den Einlagenzins bei 2,0 Prozent belassen. Der Dr. Klein Zinschart notiert bei 3,24% auf die zehnjährige Baufinanzierung in der Folge des Zinsentscheids mit einem leichten Abschlag. Die Finanzeirungsbedingungen für Käufer bleiben unverändert mit leicht positiver Tendenz. Immobilienscout24 und Sprengnetter melden anziehende Immobilienpreise. In einem Beitrag auf meinem YouTube-Kanal zeige ich die Preisentwicklung der BIG7+Leipzig bei Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern. Das Video ist voraussichtlich ab Montagabend online. Schauen Sie rein!
Was diese Woche wichtig werden könnte
Die Meinungsverschiedenheiten zwischen Deutschland und der EU hinsichtlich des EU-Haushalts könnten sich in dieser Woche weiter zuspitzen. Derweil ist in Berlin parlamentarische Sommerpause. Eventuell sehen wir (weitere) Vorstöße von CDU-Funktionären mit dem Ziel, die Baisse in den Umfragen abzufangen. Laut einer neuen INSA-Umfrage sind 56% der Deutschen unzufrieden mit Merz, Schwarz-Rot verliert die Mehrheit, titelt die Welt.
Geopolitik bleibt das Dauerthema in Kombination mit der Epstein-Affäre innenpolitisch angeschlagenen Trump in den USA. Für Donald Trump wird die Luft dünner. Dementsprechend steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Trump neue Themen setzt, um von seiner eigenen, prekären Situation abzulenken. Stichwort: China. Der Blick in die USA bleibt somit spannend.
Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die Woche.



Kommentare