Überlegungen zum aktuellen Anstieg der Immobilienpreise
- Richard Nitzsche
- 2. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Das Statistsiche Bundesamt meldet Preisanstiege der Wohnimmobilienpreise "so kräftig wie seit 2022 nicht." Im Handelsblatt heisst es, "die Krise auf dem Wohnimmobilienmarkt scheint damit endgültig vorbei zu sein."
starker Druck kommt von den Mieten. Der Mietmarkt präsentiert sich derzeit extrem fest, also die Nachfrage ist sehr hoch. Dadurch lassen sich auf breiter Front Mietsteigerungen durchsetzen, insbesondere bei Neuvermietungen. Diese Entwicklung treibt die Kaufpreise, denn es wird, insbesondere in Innenstadtlagen für Mieter günstiger zu kaufen im Verhältnis zur Miete.
Inflationstendenzen: Trotz aktuellen Meldungen aus der Woche - die Inflation in Deutschland war überraschend stark gesunken - gilt es als wahrscheinlich, dass die kommende Staatsverschuldung preistreibend auf sämtliche in der Volkswirtschaft zirkulierenden Güter wirken wird; auch weil die Schulden nur punktuell in einzelnen Sektoren angreifen und hier überproportionale Nachfrage auslösen, die Preiserhöhungen bei den Unternehmen legitimiert.
Insbesondere die Kapazitäten des Tiefbaus dürften durch Infrastrukturausgaben (Bau und Instandsetzung von Straßen, Brücken und Autobahnen) schnell ihre Grenzen erreichen; zumal die Branche aufgrund der vorhergegangenen, jahrelangen Schwäche Personal abgebaut haben dürfte. Diese Entwicklung wirkt preistreibend für Neubau und erhöht dadurch auch im Bestandssegment die kalkulatorischen Preise.
Die Zinsen laufen in einem Korridor zwischen 3% und 4% seit Jahresbeginn. Käufer haben sich an das Zinslevel gewohnt und scheuen die - verglichen mit einigen Jahren - gestiegenen Zinsen nicht mehr beim Kauf, auch weil die Preise der Wohnalternative in der Mietwohnung anziehen.
Der Anstieg könnte sich in den vergangenen Monaten durch niedrigeres Angebot beschleunigt haben. Viele Verkäufer von Altbestand haben nach fehlgeschlagenen Verkaufsversuchen 2023 und 2024 ihre Immobilie zeitweise vom Markt genommen. Die stabilisierte Nachfrage könnte auf weniger Verkaufsimmobilien getroffen ist. Greift dieses Szenario, könnte die Dynamik der Entwicklung abnehmen, wenn sich bei Eigentümern herumspricht, dass die „Krise im Immobilienmarkt überstanden“ sein soll und sich grundsätzlich wieder mehr Eigentümer zum Verkauf’ entschließen.
In den guten Lagen von Frankfurt und den Taunuslagen fällt auf, dass sich der Grenznutzen des Geldes auf Käuferseite zugunsten des Wohnens verschiebt. Das bedeutet, es wird auch wieder „überzahlt“, weil ausreichend Finanzmittel vorhanden sind. Dies dürfte sich jedoch in finanzschwächere Lagen nicht 1:1 übertragen lassen, eher ist hier das Gegenteil der Fall - nachdem eine kontinuierliche Vermögensverteilung zugunsten ohnehin zahlungskräftigerer Haushalte zu beobachten ist (die Reichen werden reicher).
Soweit meine erste Einschätzung zum aktuellen Preissprung, auf YouTube werde ich zu den Überlegungen und gegebenenfalls weiteren Wechselwirkungen ins Detail gehen. Ich wüsche ihnen eine sonnig-warme Wochenmitte.
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